02204.976984 · heike.berger(at)she-leaders.de

Worum geht es, wenn wir über Berechenbarkeit im Führungskontext sprechen?
Es geht um Vertrauen! Und letztendlich geht es um Sicherheit!

Deine Mitarbeiter*innen sollen dir vertrauen?
Dann bedenke, welches Risiko sie eingehen!
Wer anderen sein Vertrauen schenkt, macht sich verletzlich. Denn womöglich wird er/sie verraten, belogen oder betrogen. Und das haben wir alle schon erlebt.

Da ist es doch klar, dass du dir das Vertrauen erst einmal erarbeiten musst, oder?
Es geht also darum, ob du als vertrauenswürdig wahrgenommen wirst: Also würdig, dir zu vertrauen!

Irrtum

Wir können Vertrauen nicht verordnen oder gar einfordern!

Vertrauen entsteht und wächst aufgrund von Taten. Und, Vertrauen ist eine zarte Pflanze. Du musst als Führungskraft immer wieder auf das Vertrauenskonto einzahlen, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und v.a. zu festigen.

Anekdote

Ich weiß noch, dass ich im Zirkus vor laaaaanger Zeit mal über Vertrauen nachgedacht habe. Damals schaute ich Flug-Akrobaten zu und sah, wie ein Frau ihre Schaukel losließ, auf ihren Partner zuflog und von ihm mit nur einer Hand aufgefangen und gehalten wurde. „Wow“ dachte ich „Wie mulmig muss es ihr sein, wenn sie sich kurz vor dem Auftritt gestritten haben.“ Sie muss weiterhin davon ausgehen, dass ihr Partner sein bestes geben wird, um sie zu fangen und zu halten. Wissen kann sie es nicht. Sie kann nur vertrauen.

Vertrauen ist mehr, als die Abwesenheit von Misstrauen.

Definition:
„Vertrauen ist die sichere Erwartung, sich in kritischen Situationen auf den anderen verlassen zu können. Auf das was er/sie tut und sagt.“

Irrtum

Viele Vorgesetzte meinen, eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Mitarbeitern zu haben, weil sie zugänglich sind und einen lockeren, kollegialen Umgang pflegen. Doch auf diese Weise entsteht, wenn überhaupt `nur´ Vertrautheit, aber kein tragfähiges Vertrauen.

Da stellt sich die Frage, was auf Vertrauen einzahlt?

Was also als Einzahlung auf das Vertrauenskonto empfunden wird?
Einiges ist sicher von Mensch zu Mensch verschieden.

Generell aber wird als Einzahlung empfunden:

  • Verbindlichkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Geradlinigkeit
  • Konsequenz
  • Transparenz
  • Klarheit
  • Integrität
  • Beständigkeit
  • Konsistenz
  • Vorhersehbarkeit

Was kannst du also tun?

  • Zeig dich.
  • Gib den anderen deinen Beipackzettel:
    • Welche Erwartungen hast du?
    •  Welche Erwartungen anderer wirst du erfüllen, welche nicht?
    •  Was schätzt du?
    •  Worauf reagierst du positiv?
    •  Worauf reagierst du allergisch?
    •  Was sind deine relevanten Werte?
    •  Wofür stehst du? Wofür auch nicht?
    •  Was ist dein Führungsphilosophie?
    •  Was sind für dich wichtige Spielregeln?
    •  Was ist dein Verständnis eines funktionierenden Miteinanders?
  • Practice what you preach.
  • Vereinbare Teamregeln und halte dich selber dran.
  • Halte Zusagen ein.
  • Sei verbindlich und klar. Voraussetzung für Klarheit im Außen, ist Klarheit im Innern (melde dich, wenn hier tiefer gehen möchtest)
  • Kommuniziere explizit, also nicht verklausuliert.
  • Vereinbare Ziele, so dass die Mitarbeitenden wissen, woran sie gemessen werden.
  • Vereinbare Ziele, die morgen noch Bestand haben.
  • Sorge dafür, dass verbindliche Absprachen eingehalten werden.
  • Zeige und erkläre deine Empfindungen.
  • Mache deine Fehler öffentlich.
  • Verhalte dich in vergleichbaren Situationen ähnlich oder kommuniziere, warum du dich anders verhältst.
  • Sei ehrlich.

 

Wir können uns natürlich auch fragen, was wir tunlichst lassen sollten:

In Ergänzung zu den einfachen Umkehrungen der oben genannten Punkte …

  • Unterlasse Tricks und Manipulation.
  • Verschweige nichts, nur um einen kurzfristigen Erfolg oder ein Ja einzufahren.
  •  Spiele Menschen nicht gegeneinander aus.
  •  Lass dem einen nichts durchgehen, was du beim anderen einforderst. Es sei denn es gibt gute Gründe dafür, die du auch kommunizierst.
  •  Sacke keine Erfolge ein, nur um bei deinem Chef gut dazustehen, ohne die Mitwirkenden zu erwähnen.
  •  Sei nicht mehrdeutig, inkonsistent, launisch.

Wichtig

Beim Vertrauen geht es letztendlich um Sicherheit!
Wir fühlen uns sicher, wenn wir unser Gegenüber einschätzen können. Wenn wir wissen, wen wir da vor uns haben, woran wir beim anderen sind. Wenn wir wissen, wie sie/er üblicherweise (re)agiert, was ihr/ihm wichtig ist, wie sie/er i.d.R. denkt und entscheidet.

Unberechenbarkeit ist ein Ausdruck mangelnder Professionalität und eines unreifen Werteverständnisses.

Eine Führungskraft, die undurchsichtig und unberechenbar ist, erzeugt kontinuierlich das Gefühl einer gewissen Unsicherheit unter ihren Mitarbeitenden.
Und Unsicherheit ist Gift! Ein Chef:in, dessen/deren Verhalten und Reaktionen von seiner/ihrer Tageslaune abhängig sind, kann weder Vorbild, noch fester Orientierungspunkt für die Mitarbeiter sein. Und damit ist er/sie keine gute Führungskraft.

Wie berechenbar bist du?

Was denkst du, wie berechenbar, zuverlässig, klar und integer schätzen dich deine Mitarbeiter*innen ein?

👉 Falls du größer/gleich 6 liegst: Was denkst du, wie du das geschafft hast?
👉 Falls du unter 6 liegst: Was wirst du tun, um auf das Vertrauenskonto einzuzahlen?

Hinweis

Wie oben bereits erwähnt, gibt es jenseits vom universellen Vertrauensdünger noch individuellen Dünger. Oder, wenn wir beim Bild des Vertrauenskontos bleiben, muss auch die individuelle Währung stimmen!
Denn nicht jeder Mensch tickt gleich. Und nicht jeder Mensch hat gleiche Bedürfnisse.
Was bei dem einen eine Einzahlung ist, ist anderen vielleicht sogar eine Abbuchung.

Klingt kompliziert? Ist es aber nicht!

Wenn du wissen möchtest, was du bei bestimmten Mitarbeiter*innen individuell tun oder lassen solltest,melde dich bitte bei mir.

Ich habe zwei hervorragende Diagnosetools, die ich schon lange sehr erfolgreich einsetze. Mit ihnen wird dir ruckzuck klar, wer was braucht – was Einzahlungen und was Abbuchungen sind … versprochen! Melde dich und wir klären in einem kostenlosen Kennenlerngespräch, ob und wie ich dich unterstützen kann.

Bleibe oder werde berechenbar,
Heike

Hinterlasse mir gerne einen Kommentar oder melde dich bei mir, wenn du Fragen zur Umsetzung hast oder mit mir an deinen Themen arbeiten möchtest
Ich freue mich auf dich: heike.berger(at)she-leaders.de